STOSSWELLEN THERAPIE

Stoßwellentherapie zur Behandlung von erektionsstörungen

Störungen der Erektion – mangelhafte Steifigkeit des Penis, können viele verschiedene Ursachen haben. Häufig treten sie als Nebenwirkungen bestimmter Medikamente (z.B. Betablocker, Antidepressiva), als Folge einer Gefäß-Verkalkung, von Nervenschädigungen bei Zuckerkrankheit, eines Bandscheibenvorfalls oder nach Wirbelsäulenverletzungen, bei Mangel des männlichen Geschlechtshormon Testosteron, aber auch bei psychischen Problemen auf.

Jeder Patient mit einer Erektionsstörung benötigt eine Basisdiagnostik. Sie umfasst neben der spezifischen Befragung nach dem Sexualverhalten, dem Konsum von Medikamenten, Genuss- und Suchtmitteln eine Befragung bezüglich der psychologischen Stressfaktoren. Dazu gehören ausgewählte Blutwerte, wobei die Bestimmung des männlichen Sexualhormons Testosteron am wichtigsten ist. Aus diesen Informationen kann über die richtige Therapie entschieden werden.

Therapie Erektionsstörung – Behandlungsmethoden

Medikamentenbasierte Behandlungen

Bekannte Therapien wie PDE-5-Hemmer, Apomorphin oder Impotenz-Injektionen sind meist mit Nebenwirkungen verbunden. Bei erniedrigtem Testosteronwert kann es ausreichen, diesen Wert durch Ersatzmedikamente wieder auszugleichen. Seit der Einführung von Viagra ist die Substanzgruppe der 5-PDE-Hemmer am erfolgreichsten. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Wirkungsstärke und in der Wirkungsdauer. Mit diesen Präparaten kann meistens ein gutes oder zumindest befriedigendes funktionelles Resultat erzielt werden.

Eine weitere Option ist die Injektion von gefässaktiven Substanzen in den Schwellkörper. Dabei spritzt sich der Patient selbst eine gewisse Dosis von Prostaglandin E in den Schwellkörper. Wenige Minuten danach kommt es zu einer Erektion. Bei Versagen aller obengenannten Methoden kann der operative prothetische Ersatz des Schwellkörpers diskutiert werden.

Nicht medikamentöse Behandlungen

Während die Implantation von Penisprothesen sehr riskant ist und die Behandlung mit einer Penispumpe recht umständlich ist, stellt die Stoßwellentherapie bei Erektionsstörungen eine sichere, einfache und nicht-invasive Therapieoption dar.

Eine nicht medikamentöse Behandlungen bei Erektionsstörungen stellt die Stoßwellentherapie dar – eine sichere, einfache und nicht-invasive Therapieoption.

Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) wird in erster Linie zur Nierensteinzertrümmerung angewandt, jedoch wurden in den letzten Jahren vermehrt auch andere mögliche Anwendungsgebiete untersucht.

Die Stoßwellentherapie (ESWT) ist eine Behandlung mit hochenergetischen Druckwellen, die die Zellregeneration und die Durchblutung verbessern. Dabei werden im Gewebe körpereigene Substanzen ausgeschüttet und dadurch Schmerzen gelindert und der Heilungsprozess beschleunigt.

Was ist eine Stoßwelle

Eine Stoßwelle ist eine akustische Druckwelle, die sich mit Überschallgeschwindigkeit ausbreitet. Sie kann in der Natur durch Blitze und Explosionen ausgelöst werden, aber auch Überschallflugzeuge können sie produzieren. Sie zeichnet sich durch einen enorm raschen Druckanstieg aus. Bereits in wenigen Nanosekunden bauen sich Drücke über 100 bar auf, die dann im Verlauf von Millisekunden wieder abfallen und am Ende sogar einen Zug (negativen Druck) ausüben.

Was ist die Stoßwellentherapie?

Die extrakorporale radiäre Stoßwellentherapie (ESWT) ist eine Behandlung mit hochenergetischen Druckwellen, die die Zellregeneration und die Durchblutung verbessern. Dabei werden im Gewebe körpereigene Substanzen ausgeschüttet (Wachstumsfaktoren, Immunmodulatoren) und dadurch Schmerzen gelindert und der Heilungsprozess beschleunigt.

Anwendungsfälle

Die Stoßwellentherapie ist eine effektive Therapie bei folgenden Erkrankungen und führen wir in Routine durch:

  • Erektile Dysfunktion (Erektionsstörungen)
  • Chronische Prostatitis, CPPS
  • Induratio penis plastica (IPP)
  • Überaktive Blase = overactive bladder (OAB)
  • Interstitielle Cystitis = IC

Dabei zeigten sich vor allem die Erektile Dysfunktion und chronische Schmerzsyndrome wie das Chronic Pelvic Pain Syndrome (CPPS; Chronische Prostatitis) als vielversprechend behandelbar. Auch Penisverkrümmungen (Induratio penis plastica) zeigen vor allem bei zugleich vorhandenen Schmerzen und im Rahmen einer multimodalen Therapie Verbesserungen durch Stoßwellentherapie.
Anders als bei der Nierensteinbehandlung sind es keinesfalls „zerstörerische“ Stoßwellenkräfte, sondern „regenerative“.
Die Stoßwellentherapie erzielt durch gleichförmige Ultraschall-Wellen höchste Energie am Wirkort und erreicht so die besten Effekte in der Behandlung.
Alle drei genannten Erkrankungen haben eine Chance, bei entsprechender Symptomatik eine Besserung zu erfahren.

Männliche Erektionsstörungen
Erektile Dysfunktion

Stoßwellentherapie LI-ESWT bei Erektiler Dysfunktion

Die low intensity – ESWT (sog. Niedrig-Energie-Stoßwellentherapie) wird erst seit wenigen Jahren für die Therapie der Erektilen Dysfunktion eingesetzt und hat mittlerweile in Expertenkreisen einen festen Platz im therapeutischen Repertoire der Impotenzbehandlung gefunden. Sie ist vor allem dann sinnvoll, wenn eine organische Ursache für die Erektionsstörungen diagnostiziert wird. Solche organischen Ursachen von Erektionsstörungen sind insbesondere gefäßbedingte (vaskulären) Erektionsstörungen. Betroffen hiervon sind vor allem Männer, welche häufig noch andere Gesundheitsprobleme wie z.B. Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit (Angina pectoris, Herzinfarkt), Schlaganfall sowie periphere arterielle Verschlusskrankheit der Beine haben.

Wirkung der Stoßwellentherapie

Stoßwellentherapie bewirkt lt. aktueller Studienlage eine Neueinsprossung von Blutgefäßen in das betroffene Gebiet (Neoangiogenese), weiters die Anregung von Vorläuferzellen (Progenitorzellen), eine unmittelbare Gefäßerweiterung (Vasodilatation, vermutlich durch NO-Freisetzung) und Nervenregeneration.

Studien zur Stoßwellentherapie

Aktuelle Studien haben auch gezeigt, dass selbst Patienten, die nicht mehr in ausreichendem Maße auf PDE5-Inhibitoren wie Sildenafil (Viagra), Tadalafil (Cialis), etc ansprechen, durch die Stoßwellentherapie wieder sensibel auf diese Therapien werden können.

Quelle: Fode, Hatzichristodoulou et al Nature Reviews Urology 2017: Über die Wirkung der Niedrigenergie-Stoßwellentherapie

Stoßwellentherapie – Was sich dahinter verbirgt

Zur Behandlung und Beseitigung von schmerzhaften, chronischen Erkrankungen steht in der Urologischen Praxis in Mindelheim die extrakorporale fokussierte Stoßwellentherapie (ESWT) zur Verfügung. Es handelt sich um eine Therapie, welche auf Basis von Schallwellen mit hoher Energie arbeitet. Aufgrund der Tatsache, dass die Stoßwellen von außen auf den Körper einwirken, lautet die exakte Bezeichnung Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT).

Wie schaut eine Stoßwellenbehandlung aus und wie lange dauert sie?

Im Regelfall sind lediglich 6 Sitzungen im Wochenabstand zur Behandlung nötig, die selbst nur ca. 20 Minuten in Anspruch nimmt. Bei vielen Patienten stellt sich bereits in dieser Zeit eine deutliche Beschwerdelbesserung ein, weshalb man bei dieser Therapie durchaus von einer sehr erfolgreichen Methodik sprechen kann.

Die Wirkung – Was passiert im Rahmen dieser Therapie genau?

Bei der ESWT, der Extrakorporalen Stoßwellen-Therapie, handelt es sich um eine bereits angewandte Methode in der Urologie zur Behandlung von Nierensteinen. Durch die Einleitung von hochenergetischen Schallwellen in den Körper kommt es bei der ESWT zu einer gezielten Wirkung am Schmerzzentrum. Die Therapie ermöglicht eine Beschleunigung des Heilungsprozesses sowie die Anregung der Selbstheilungskräfte. Es kommt zu einer gesteigerten Durchblutung durch das Einsprossen neuer Blutgefäße, dem Einwandern von Wachstumsfaktoren und eine direkte Gefäßerweiterung durch die Freisetzung von Stickstoffmonoxid.

Hat die Stoßwellentherapie Risiken oder Nebenwirkungen?

Langzeitschäden bezüglich der ESWT sind nicht bekannt und insofern ist hinsichtlich der Behandlung nicht mit größeren Risiken zu rechnen.
Nebenwirkungen: sehr selten kann es zu lokaler Rötung kommen.

Chronische Prostatitis

Die chronische abakterielle Entzündung der Prostata beschreibt chronische Schmerzen des Beckens, welche nicht durch eine bakterielle Infektion hervorgerufen werden. Vor einer etwaigen Stoßwellentherapie sollten daher infektiöse Ursachen ausgeschlossen werden. Die Symptome der chronischen Prostatitis sind vielseitig und reichen über Schmerzen beim Urinieren, häufigen oder schwachen Harndrang, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr und/oder Samenerguss bis zu anderen unspezifische Schmerzen im Beckenbereich.

Was ist eine Prostataentzündung (Prostatitis)

Unter einer Prostataentzündung versteht man eine akute oder chronische (mehr als 3 Monate bestehende) Entzündung der Prostata (Vorsteherdrüse).
Die Prostata ist eine kastaniengroße Drüse mit glatter Oberfläche, die sich bei Männern unterhalb der Harnblase befindet und den Anfangsteil der Harnröhre umschließt. Sie bildet unter dem Einfluss von Hormonen ein milchiges Sekret, das sich beim Samenerguss den Spermien beimischt. Dieses Sekret sorgt dafür, dass die Spermien beweglich sind und unterstützt sie so auf ihrem Weg zur weiblichen Eizelle.
Für eine abakterielle Prostataentzündung können Blasenentleerungsstörungen oder prostatischer Rückfluss (Reflux) verantwortlich sein: Urin gelangt hierbei in die Prostatadrüsengänge, wodurch Stoffwechselprodukte (Harnsäure, Purin- und Pyrimidinbasen) in das Prostatagewebe eindringen – es kommt zu Entzündungen und Prostatasteinen. Andererseits kann eine abakterielle Prostataentzündung auch aufgrund einer Verspannung der Beckenbodenmuskulatur bestehen oder die Verspannung des Beckenbodens das eigentliche Problem darstellen.

Chronisches Beckenschmerzsyndrom (CPPS)

Hartnäckige Beckenbodenschmerzen

Viele Patienten leiden auch unter hartnäckigen (ehem. „chronischen“) Beckenbodenschmerzen. Häufig wurde etliche Male eine Antibiotikatherapie versucht und kein bleibender Erfolg erzielt. Bei hartnäckigen und therapieresistenten Schmerzen im Beckenbereich ist es daher wichtig, auch andere Disziplinen (Physiotherapeut, Osteopath, Orthopäde, Neurologe, Radiologe) mit einzubeziehen und gemeinsam die Ursache für die Beschwerden des Patienten zu suchen. Denn hartnäckige Beckenbodenschmerzen können neben der Prostataentzündung auch durch Nervenengpässe (Pudendusneuralgie), Muskelverspannungen, Darmprobleme, Tumore etc. verursacht werden.
Vor einer etwaigen Stoßwellentherapie sollten daher infektiöse Ursachen ausgeschlossen werden. Die Symptome der chronischen Prostatitis sind vielseitig und reichen über Schmerzen beim Urinieren, häufigen oder schwachen Harndrang, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr und/oder Samenerguss bis zu anderen unspezifische Schmerzen im Beckenbereich.

Die Induratio penis plastica (IPP, M. Peyronie, Penisverkrümmung) betrifft in unterschiedlicher Ausprägung insgesamt rund 3% aller Männer. Die genauen Ursachen für diese Erkrankung sind nach wie vor nicht gänzlich geklärt. Sehr wahrscheinlich spielen Mikrotraumata, also kleine Verletzungen oder Verstauchungen während des Geschlechtsverkehrs, eine entscheidende Rolle. Durch die familiäre Häufung spielt vermutlich auch eine genetische Ursache eine Rolle. Beispielsweise betrifft diese Erkrankung überdurchschnittlich häufig Brüderpaare.

Entstehung der Induratio penis plastica

Die beiden großen Schwellkörper (Corpora cavernosa) werden von einer widerstandsfähigen und zugleich elastischen Haut umfasst (Tunica albuginea), welche sich bei einer Erektion gut ausdehnen und bei schlaffem Penis wieder zusammenziehen kann. Bei der Induratio penis plastica kommt es durch o.g. Ursachen zu einer Verletzung dieser Tunica albuginea und anschließend zu einer Narbenbildung. Dadurch geht die wichtige Elastizität an dieser Stelle verloren. Die fehlende Elastizität führt dazu, dass sich der Schwellkörper bei einer Erektion nicht mehr gleichmäßig ausdehnen kann und sich in die Richtung der Narbe verkrümmt.

Fehlende Elastizität durch Narbenbildung

Therapie der Induratio penis plastica

Die Therapie der Induratio penis plastica ist häufig schwierig. Einige Jahre wurde Kalium-4-Aminobenzoat (Potaba ®) in Tablettenform verabreicht. Diese Behandlung konnte jedoch keinen durchschlagenden Erfolg erzielen und wird heute nur noch in seltenen Fällen eingesetzt.
Ich verwende unterschiedliche lokale Therapien zum Einbringen von Medikamenten direkt in den Plaque. Weiters verspricht auch die Iontophorese in manchen Fällen Besserung. Dabei werden unterschiedliche Medikamente unter sehr schwachem, nicht spürbarem Gleichstrom eingebracht.
Die Stoßwellentherapie kann vor allem bei Penisverkrümmungen mit Verkalkungen, welche im Ultraschall gut sichtbar sind, in einem multimodalen Setting in Kombination mit anderen Medikamenten eingesetzt werden.

Stoßwellentherapie am Penis

Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) kommt bei der Behandlung von Erektionsstörungen, chronischer Prostatitis und Penisverkrümmung zum Einsatz. Bei einer Penisverkrümmung kann die Stoßwellentherapie die narbig-verkalkten Plaques aufweichen, ein Fortschreiten der Narbenbildung reduzieren und Schmerzen, die v.a. bei Erektion auftreten, mildern.
Die ESWT bewirkt im Schwellkörper zum einen direkt eine Stickstoffmonoxid-Freisetzung, was direkt zu einer besseren Durchblutung durch Gefäßerweiterung führt. In einem langsameren Prozess über mehrere Wochen bewirkt die Therapie die Einsprossung neuer Blutgefäße und das Einströmen sogenannte Progenitorzellen, welche gemeinsam die Durchblutung des Penis bei der Erektion steigern.

icon-image

Die männliche Erektion entsteht durch einen komplexen physiologischen Vorgang und erfordert ein gutes Zusammenspiel aus Gefäßen, Nerven, glatter Muskelzellen und v.a. der psychischen Bereitschaft (Lustgefühl) und Entspannung. Nervosität und Versagensängste verursachen Stress, bewirken dadurch eine Adrenalinfreisetzung und somit eine Gefäßverengung und können einer Erektion im Wege stehen. Nervosität und zuviel Grübeln sind wichtige Ursachen der sogenannten „psychogenen“ Erektionsprobleme.

Jeder Patient mit einer Erektionsstörung benötigt eine Basisdiagnostik. Sie umfasst neben der spezifischen Befragung nach dem Sexualverhalten, dem Konsum von Medikamenten, Genuss- und Suchtmitteln eine Befragung bezüglich der psychologischen Stressfaktoren. Dazu gehören ausgewählte Blutwerte, wobei die Bestimmung des männlichen Sexualhormons Testosteron am wichtigsten ist. Aus diesen Informationen kann über die richtige Therapie entschieden werden.

Therapie Erektionsstörung – Behandlungsmethoden

Medikamentenbasierte Behandlungen

Bekannte Therapien wie PDE-5-Hemmer, Apomorphin oder Impotenz-Injektionen sind meist mit Nebenwirkungen verbunden. Bei erniedrigtem Testosteronwert kann es ausreichen, diesen Wert durch Ersatzmedikamente wieder auszugleichen. Seit der Einführung von Viagra ist die Substanzgruppe der 5-PDE-Hemmer am erfolgreichsten. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Wirkungsstärke und in der Wirkungsdauer. Mit diesen Präparaten kann meistens ein gutes oder zumindest befriedigendes funktionelles Resultat erzielt werden.

 

Eine weitere Option ist die Injektion von gefässaktiven Substanzen in den Schwellkörper. Dabei spritzt sich der Patient selbst eine gewisse Dosis von Prostaglandin E in den Schwellkörper. Wenige Minuten danach kommt es zu einer Erektion. Bei Versagen aller obengenannten Methoden kann der operative prothetische Ersatz des Schwellkörpers diskutiert werden.

 

Nicht medikamentöse Behandlungen

Während die Implantation von Penisprothesen sehr riskant ist und die Behandlung mit einer Penispumpe recht umständlich ist, stellt die Stoßwellentherapie bei Erektionsstörungen eine sichere, einfache und nicht-invasive Therapieoption dar.

Eine nicht medikamentöse Behandlungen bei Erektionsstörungen stellt die Stoßwellentherapie dar – eine sichere, einfache und nicht-invasive Therapieoption.

Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) wird in erster Linie zur Nierensteinzertrümmerung angewandt, jedoch wurden in den letzten Jahren vermehrt auch andere mögliche Anwendungsgebiete untersucht.

Die Stoßwellentherapie (ESWT) ist eine Behandlung mit hochenergetischen Druckwellen, die die Zellregeneration und die Durchblutung verbessern. Dabei werden im Gewebe körpereigene Substanzen ausgeschüttet und dadurch Schmerzen gelindert und der Heilungsprozess beschleunigt.

Was ist eine Stoßwelle

Eine Stoßwelle ist eine akustische Druckwelle, die sich mit Überschallgeschwindigkeit ausbreitet. Sie kann in der Natur durch Blitze und Explosionen ausgelöst werden, aber auch Überschallflugzeuge können sie produzieren. Sie zeichnet sich durch einen enorm raschen Druckanstieg aus. Bereits in wenigen Nanosekunden bauen sich Drücke über 100 bar auf, die dann im Verlauf von Millisekunden wieder abfallen und am Ende sogar einen Zug (negativen Druck) ausüben.

Was ist die Stoßwellentherapie?

Die extrakorporale radiäre Stoßwellentherapie (ESWT) ist eine Behandlung mit hochenergetischen Druckwellen, die die Zellregeneration und die Durchblutung verbessern. Dabei werden im Gewebe körpereigene Substanzen ausgeschüttet (Wachstumsfaktoren, Immunmodulatoren) und dadurch Schmerzen gelindert und der Heilungsprozess beschleunigt.

Anwendungsfälle

Die Stoßwellentherapie ist eine effektive Therapie bei folgenden Erkrankungen und führen wir in Routine durch:

  • Erektile Dysfunktion (Erektionsstörungen)
  • Chronische Prostatitis, CPPS
  • Induratio penis plastica (IPP)
  • Überaktive Blase = overactive bladder (OAB)
  • Interstitielle Cystitis = IC

Dabei zeigten sich vor allem die Erektile Dysfunktion und chronische Schmerzsyndrome wie das Chronic Pelvic Pain Syndrome (CPPS; Chronische Prostatitis) als vielversprechend behandelbar. Auch Penisverkrümmungen (Induratio penis plastica) zeigen vor allem bei zugleich vorhandenen Schmerzen und im Rahmen einer multimodalen Therapie Verbesserungen durch Stoßwellentherapie.
Anders als bei der Nierensteinbehandlung sind es keinesfalls „zerstörerische“ Stoßwellenkräfte, sondern „regenerative“. 
Die Stoßwellentherapie erzielt durch gleichförmige Ultraschall-Wellen höchste Energie am Wirkort und erreicht so die besten Effekte in der Behandlung.
Alle drei genannten Erkrankungen haben eine Chance, bei entsprechender Symptomatik eine Besserung zu erfahren.

Männliche Erektionsstörungen
Erektile Dysfunktion

Stoßwellentherapie LI-ESWT bei Erektiler Dysfunktion

Die low intensity – ESWT (sog. Niedrig-Energie-Stoßwellentherapie) wird erst seit wenigen Jahren für die Therapie der Erektilen Dysfunktion eingesetzt und hat mittlerweile in Expertenkreisen einen festen Platz im therapeutischen Repertoire der Impotenzbehandlung gefunden. Sie ist vor allem dann sinnvoll, wenn eine organische Ursache für die Erektionsstörungen diagnostiziert wird. Solche organischen Ursachen von Erektionsstörungen sind insbesondere gefäßbedingte (vaskulären) Erektionsstörungen. Betroffen hiervon sind vor allem Männer, welche häufig noch andere Gesundheitsprobleme wie z.B. Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit (Angina pectoris, Herzinfarkt), Schlaganfall sowie periphere arterielle Verschlusskrankheit der Beine haben.

Wirkung der Stoßwellentherapie

Stoßwellentherapie bewirkt lt. aktueller Studienlage eine Neueinsprossung von Blutgefäßen in das betroffene Gebiet (Neoangiogenese), weiters die Anregung von Vorläuferzellen (Progenitorzellen), eine unmittelbare Gefäßerweiterung (Vasodilatation, vermutlich durch NO-Freisetzung) und Nervenregeneration.

Studien zur Stoßwellentherapie

Aktuelle Studien haben auch gezeigt, dass selbst Patienten, die nicht mehr in ausreichendem Maße auf PDE5-Inhibitoren wie Sildenafil (Viagra), Tadalafil (Cialis), etc ansprechen, durch die Stoßwellentherapie wieder sensibel auf diese Therapien werden können.

Quelle: Fode, Hatzichristodoulou et al Nature Reviews Urology 2017: Über die Wirkung der Niedrigenergie-Stoßwellentherapie

Stoßwellentherapie – Was sich dahinter verbirgt

Zur Behandlung und Beseitigung von schmerzhaften, chronischen Erkrankungen steht in der Urologischen Praxis in Mindelheim die extrakorporale fokussierte Stoßwellentherapie (ESWT) zur Verfügung. Es handelt sich um eine Therapie, welche auf Basis von Schallwellen mit hoher Energie arbeitet. Aufgrund der Tatsache, dass die Stoßwellen von außen auf den Körper einwirken, lautet die exakte Bezeichnung Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT).

Wie schaut eine Stoßwellenbehandlung aus und wie lange dauert sie?

Im Regelfall sind lediglich 6 Sitzungen im Wochenabstand zur Behandlung nötig, die selbst nur ca. 20 Minuten in Anspruch nimmt. Bei vielen Patienten stellt sich bereits in dieser Zeit eine deutliche Beschwerdelbesserung ein, weshalb man bei dieser Therapie durchaus von einer sehr erfolgreichen Methodik sprechen kann.

Die Wirkung – Was passiert im Rahmen dieser Therapie genau?

Bei der ESWT, der Extrakorporalen Stoßwellen-Therapie, handelt es sich um eine bereits angewandte Methode in der Urologie zur Behandlung von Nierensteinen. Durch die Einleitung von hochenergetischen Schallwellen in den Körper kommt es bei der ESWT zu einer gezielten Wirkung am Schmerzzentrum. Die Therapie ermöglicht eine Beschleunigung des Heilungsprozesses sowie die Anregung der Selbstheilungskräfte. Es kommt zu einer gesteigerten Durchblutung durch das Einsprossen neuer Blutgefäße, dem Einwandern von Wachstumsfaktoren und eine direkte Gefäßerweiterung durch die Freisetzung von Stickstoffmonoxid.

Hat die Stoßwellentherapie Risiken oder Nebenwirkungen?

Langzeitschäden bezüglich der ESWT sind nicht bekannt und insofern ist hinsichtlich der Behandlung nicht mit größeren Risiken zu rechnen.
Nebenwirkungen: sehr selten kann es zu lokaler Rötung kommen.

Chronische Prostatitis

Die chronische abakterielle Entzündung der Prostata beschreibt chronische Schmerzen des Beckens, welche nicht durch eine bakterielle Infektion hervorgerufen werden. Vor einer etwaigen Stoßwellentherapie sollten daher infektiöse Ursachen ausgeschlossen werden. Die Symptome der chronischen Prostatitis sind vielseitig und reichen über Schmerzen beim Urinieren, häufigen oder schwachen Harndrang, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr und/oder Samenerguss bis zu anderen unspezifische Schmerzen im Beckenbereich.

Was ist eine Prostataentzündung (Prostatitis)

Unter einer Prostataentzündung versteht man eine akute oder chronische (mehr als 3 Monate bestehende) Entzündung der Prostata (Vorsteherdrüse).
Die Prostata ist eine kastaniengroße Drüse mit glatter Oberfläche, die sich bei Männern unterhalb der Harnblase befindet und den Anfangsteil der Harnröhre umschließt. Sie bildet unter dem Einfluss von Hormonen ein milchiges Sekret, das sich beim Samenerguss den Spermien beimischt. Dieses Sekret sorgt dafür, dass die Spermien beweglich sind und unterstützt sie so auf ihrem Weg zur weiblichen Eizelle.
Für eine abakterielle Prostataentzündung können Blasenentleerungsstörungen oder prostatischer Rückfluss (Reflux) verantwortlich sein: Urin gelangt hierbei in die Prostatadrüsengänge, wodurch Stoffwechselprodukte (Harnsäure, Purin- und Pyrimidinbasen) in das Prostatagewebe eindringen – es kommt zu Entzündungen und Prostatasteinen. Andererseits kann eine abakterielle Prostataentzündung auch aufgrund einer Verspannung der Beckenbodenmuskulatur bestehen oder die Verspannung des Beckenbodens das eigentliche Problem darstellen.

Chronisches Beckenschmerzsyndrom (CPPS)

Hartnäckige Beckenbodenschmerzen

Viele Patienten leiden auch unter hartnäckigen (ehem. „chronischen“) Beckenbodenschmerzen. Häufig wurde etliche Male eine Antibiotikatherapie versucht und kein bleibender Erfolg erzielt. Bei hartnäckigen und therapieresistenten Schmerzen im Beckenbereich ist es daher wichtig, auch andere Disziplinen (Physiotherapeut, Osteopath, Orthopäde, Neurologe, Radiologe) mit einzubeziehen und gemeinsam die Ursache für die Beschwerden des Patienten zu suchen. Denn hartnäckige Beckenbodenschmerzen können neben der Prostataentzündung auch durch Nervenengpässe (Pudendusneuralgie), Muskelverspannungen, Darmprobleme, Tumore etc. verursacht werden.
Vor einer etwaigen Stoßwellentherapie sollten daher infektiöse Ursachen ausgeschlossen werden. Die Symptome der chronischen Prostatitis sind vielseitig und reichen über Schmerzen beim Urinieren, häufigen oder schwachen Harndrang, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr und/oder Samenerguss bis zu anderen unspezifische Schmerzen im Beckenbereich.

Die Induratio penis plastica (IPP, M. Peyronie, Penisverkrümmung) betrifft in unterschiedlicher Ausprägung insgesamt rund 3% aller Männer. Die genauen Ursachen für diese Erkrankung sind nach wie vor nicht gänzlich geklärt. Sehr wahrscheinlich spielen Mikrotraumata, also kleine Verletzungen oder Verstauchungen während des Geschlechtsverkehrs, eine entscheidende Rolle. Durch die familiäre Häufung spielt vermutlich auch eine genetische Ursache eine Rolle. Beispielsweise betrifft diese Erkrankung überdurchschnittlich häufig Brüderpaare.

Entstehung der Induratio penis plastica

Die beiden großen Schwellkörper (Corpora cavernosa) werden von einer widerstandsfähigen und zugleich elastischen Haut umfasst (Tunica albuginea), welche sich bei einer Erektion gut ausdehnen und bei schlaffem Penis wieder zusammenziehen kann. Bei der Induratio penis plastica kommt es durch o.g. Ursachen zu einer Verletzung dieser Tunica albuginea und anschließend zu einer Narbenbildung. Dadurch geht die wichtige Elastizität an dieser Stelle verloren. Die fehlende Elastizität führt dazu, dass sich der Schwellkörper bei einer Erektion nicht mehr gleichmäßig ausdehnen kann und sich in die Richtung der Narbe verkrümmt.

Fehlende Elastizität durch Narbenbildung

Therapie der Induratio penis plastica

Die Therapie der Induratio penis plastica ist häufig schwierig. Einige Jahre wurde Kalium-4-Aminobenzoat (Potaba ®) in Tablettenform verabreicht. Diese Behandlung konnte jedoch keinen durchschlagenden Erfolg erzielen und wird heute nur noch in seltenen Fällen eingesetzt.
Ich verwende unterschiedliche lokale Therapien zum Einbringen von Medikamenten direkt in den Plaque. Weiters verspricht auch die Iontophorese in manchen Fällen Besserung. Dabei werden unterschiedliche Medikamente unter sehr schwachem, nicht spürbarem Gleichstrom eingebracht.
Die Stoßwellentherapie kann vor allem bei Penisverkrümmungen mit Verkalkungen, welche im Ultraschall gut sichtbar sind, in einem multimodalen Setting in Kombination mit anderen Medikamenten eingesetzt werden.

Stoßwellentherapie am Penis

Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) kommt bei der Behandlung von Erektionsstörungen, chronischer Prostatitis und Penisverkrümmung zum Einsatz. Bei einer Penisverkrümmung kann die Stoßwellentherapie die narbig-verkalkten Plaques aufweichen, ein Fortschreiten der Narbenbildung reduzieren und Schmerzen, die v.a. bei Erektion auftreten, mildern.
Die ESWT bewirkt im Schwellkörper zum einen direkt eine Stickstoffmonoxid-Freisetzung, was direkt zu einer besseren Durchblutung durch Gefäßerweiterung führt. In einem langsameren Prozess über mehrere Wochen bewirkt die Therapie die Einsprossung neuer Blutgefäße und das Einströmen sogenannte Progenitorzellen, welche gemeinsam die Durchblutung des Penis bei der Erektion steigern.

Die männliche Erektion entsteht durch einen komplexen physiologischen Vorgang und erfordert ein gutes Zusammenspiel aus Gefäßen, Nerven, glatter Muskelzellen und v.a. der psychischen Bereitschaft (Lustgefühl) und Entspannung. Nervosität und Versagensängste verursachen Stress, bewirken dadurch eine Adrenalinfreisetzung und somit eine Gefäßverengung und können einer Erektion im Wege stehen. Nervosität und zuviel Grübeln sind wichtige Ursachen der sogenannten „psychogenen“ Erektionsprobleme.